Über den Verein

Wir wollen Gesellschaftsspiele in der Gesellschaft verbreiten und die Akzeptanz von Spielen vergrößern. Außerdem wollen wir die Hemmungen vor Spielen nehmen.

Unser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Kulturgut Spiel zu fördern. Dabei haben wir uns auf das Gesellschafts- und Kartenspiel konzentriert. Rollen- und PC-Spiele sind ausgenommen.

Vereinssatzung (PDF, 200 KiB)

Mitgliedschaft

Wenn Sie Ihre Erfahrung, Ihr Wissen und Können gerne einbringen möchten, freuen wir uns über Ihre Mitgliedschaft. Der Mitgliedsbeitrag beträgt derzeit 3 Euro pro Monat.

Aktives Mitglied kann jede natürliche Person werden. Selbstverständlich sind wir auch dankbar für finanzielle Unterstützung. Wenn Sie uns auf diesem Weg helfen wollen, unsere Ziele zu erreichen, können Sie Fördermitglied werden. Detailliertere Informationen dazu geben wir Ihnen gern.

Bitte kontaktieren Sie uns unter info@spielekultur.de.

Informationsflyer zum Verein (PDF, 1,1 MiB)
Mitgliedsantrag (PDF, 400 KiB)

Kulturgut Spiel

Spiele sind ein Teil jeder Kultur und damit ein Kulturgut. Immer wieder stellen wir fest, dass Spiele auch sehr beliebt sind, weil man beim Spielen gesellig zusammen sein kann und mit Spaß (nicht nur) die eigenen taktischen Fähigkeiten oder die eigene Allgemeinbildung erproben, aber auch erweitern kann.

Leider herrscht oft das Vorurteil, Spiele wären nur etwas für Kinder oder so kompliziert, dass nur „Freaks“ damit etwas anfangen können. Wenn die Spiele aber erklärt werden und man beim Mitspielen lernen kann, wie ein Spiel funktioniert, ist die Reaktion regelmäßig ein erstauntes „Das ist ja gar nicht kompliziert!“, begleitet von einem „Das hat Spaß gemacht! Gleich noch einmal!“

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, das Kulturgut Spiel und das darüber gesammelte Wissen zu verbreiten, indem wir unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben, über 700 Spiele sowie unsere Sammlung an Publikationen zum Thema Spiel kennen zu lernen und auszuprobieren. Diesen Service stellen wir – soweit möglich – auch Nichtmitgliedern, gern auch Ihnen und Ihrer Gruppe (Schulen, Kindergärten, Pfadfindergruppen), zur Verfügung. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, die Welt der Spiele zu entdecken und außerdem das Risiko ausgeschlossen, ein Spiel zu kaufen, dass einem nicht gefällt und das dann nach dem Kauf nicht gespielt wird.

Sprechen Sie uns an, wir erklären Ihnen unsere Spiele gern – auch bei Ihnen vor Ort. Wir freuen uns auch über Anfragen zu Vorträgen und Diskussionsrunden zum Thema „Spiel“.

Faszination Spiel – Warum wir spielen

Jeder hat Fantasien und Träume, möchte an Abenteuern teilnehmen, Drachen besiegen oder mit Piraten auf große Fahrt gehen. Die meisten dieser Wunschvorstellungen werden nie verwirklicht, weil es Drachen – soweit bekannt – nicht (mehr) gibt und die Piraten auch schon lange ausgestorben sind.

Selbst der Traum, Rennfahrer oder Manager eines großen Konzerns zu sein, scheitert in der Regel in der Realität, weil man weder das erforderliche Kapital noch die körperlichen Fähigkeiten noch den notwendigen Mut hat, ein derartiges Wagnis einzugehen.

Deshalb nehmen viele Zeitgenossen die Möglichkeit wahr, in Büchern oder Filmen einen Ausflug in die Welt der Fantasie zu unternehmen und für begrenzte Zeit das Gefühl zu erhalten, Teil der beschriebenen oder verfilmten Welt zu sein. Häufig unbefriedigend ist dabei die Passivität. Man hätte sich vielleicht gewünscht, dass der Held in der einen oder anderen Situation anders gehandelt hätte. Gern würde man die Rolle des Helden aktiv übernehmen oder sonst aus seiner Zuschauer-Rolle heraus „mitten ins Geschehen“ springen. Das ist bei einem Buch oder Film nicht möglich.

Beim Spielen hat man diese Möglichkeit, das Geschehen selbst zu beeinflussen. Man wird selbst Kapitän eines Piraten-Schiffs oder kann einen Großkonzern zum Marktführer entwickeln. Gleichzeitig hat man den Überblick über den Gesamtablauf, den eine Romanfiguren und auch tatsächliche Akteure nie haben können, weil man im Spiel die Aktionen der anderen Spieler beobachten kann. Man erhält eine Gulliver-Perspektive, bei der man das Gesamtspiel im Blick hat, und eine Lilliput-Perspektive, bei der man sich mit seinen einzelnen Spielfiguren identifiziert.

Der Spieler kann also für begrenzte Zeit seine Träume ausleben, ohne das Risiko einzugehen, durch falsche Entscheidungen oder verlorene (Macht-) Kämpfe Schaden an Vermögen oder Körper für sein weiteres Leben zu erleiden. Er ist mitten drin, statt nur dabei. Deshalb spielt er und deshalb spielen wir.

Spielen – soziale und pädagogische Aspekte

Wer spielt, hat grundsätzlich zu Beginn dieselben Chancen und Mittel zur Verfügung wie seine Mitspieler. Beispielsweise hat bei Monopoly jeder das gleiche Startkapital. Soziale Unterschiede verschwinden also und auf dieser Ebene des „Gleichseins“ begegnen sich alle auf derselben Augenhöhe.

Alle Teilnehmer am Spiel versuchen, aus dieser weitestgehend gleichen Ausgangslage innerhalb der vorgegebenen Regeln das Spielziel zu erreichen. Die Mitspieler werden auf diese Weise darin trainiert, Situationen zu erfassen und auf der Grundlage der vorgegebenen Möglichkeiten das Optimum zu erreichen. Wie im richtigen Leben hängt aber das Ergebnis der Bemühungen – je nach Spiel mehr oder weniger – von Glückselementen ab, beispielsweise einem Würfel-Ergebnis oder der Verteilung der Karten. Es gilt, durch Erkennen der sich bietenden Chancen sich das Glück des Tüchtigen zu erarbeiten.

Im Gegensatz zum PC-Spieler, der nach einem Fehler häufig einfach an der letzten abgespeicherten Stelle wieder einsetzt, muss sich der Brettspieler damit abfinden, dass er nach einem ungünstigen Verlauf mit seiner Situation bis zum Spielende zurecht kommen muss. Er lernt, mit den Folgen seiner Entscheidungen (und Schicksalsschläge wie Würfel-Pech) umzugehen – weiß er doch, dass es eine neue Partie geben wird.

Kinder und Jugendliche lernen, dass es Regeln gibt, an die man sich halten muss, die für alle gelten und die notwendig sind, damit das Zusammen-Leben und Zusammen-Spielen funktioniert. Gleichzeitig können flexible und erweiterbare Spiele wie „Die Siedler von Catan“ dazu anregen, sich Gedanken über den Sinn von Regeln zu machen und gegebenenfalls für eine neue Partie abweichende Regeln mit den anderen Spielern zu vereinbaren.

Auf diese Weise fördert Spielen den sozialen Umgang miteinander, das Knüpfen von Kontakten und nicht zuletzt das Trainieren der geistigen Fähigkeiten.